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Stoffaustausch innerhalb des Körpers

Die Kapillarwände trennen die interstitielle Flüssigkeit vom Plasma und bestehen aus ein-schichtigen Endothelzellen mit Abständen. Die Kapillarwände lassen alle Plasmateile mit Ausnahme der Proteine durch. Im Plasma hat es viele Proteine, im interstitiellen Raum keine.

Kapillarwände

Filtration: Fluss durch eine Membran aufgrund eines unterschiedlichen hydrostati-
schen Druckes (z.B. Blutdruck, der durch das Herz aufgebaut wird). Falls die Membran nicht für alle Substanzen permeabel ist spricht man von Ultrafiltration.

Diffusion: Fluss von höherer zu niedrigerer Konzentration aufgrund der Brownschen Molekularbewegung ungerichtete Bewegung, z.B. Molekül in der Luft macht ständig Bewegung dadurch entsteht ein Transport und somit ein Ausgleich der Konzentrationen geht zum Gleichgewicht;
Ist die Membran für mehr als ein Ion permeabel, haben wir eine Diffusion (bei Nettofluss).

Diffusion ungeladener Moleküle

a) Gase: Diffusion von Gasen wird bestimmt durch den Unterschied zwischen Partialdruck (Mass für Konzentration) und Diffusionskoeffizienten (Mass für Beweglichkeit)
z.B. O2 , CO 2 :
O2 Lunge Blutkörperchen Kapillare aus dem Blut in den interstitiellen Raum in die Zelle von Mitochondrien gebraucht CO 2 geht den gleichen Weg zurück.

b) in H2O gelöste Teilchen: Der Fluss (J) entspricht der Anzahl Mole pro Sekunde, welche durch eine Einheit Oberfläche wandern. Z.B. konzentrierte Zuckerlösung in Kontakt mit reinem Wasser:

Gleichgewicht: keine Energie, Systemparameter konstant
Ungleichgewicht: Energieverbrauch, Systemparameter variabel
steady state: Energieverbrauch, Systemparameter konstant

Der Nettofluss wird vom Ort der grösseren Konzentration zum Ort mit der geringeren Konzentra-tion sich bewegen, das heisst, dass er proportional zum Konzentrationsgradienten der Substanz ist. H2O diffundiert in entgegengesetzte Richtung.

 

Die Diffusionszeit verhält sich proportional zur Distanz im Quadrat Þ Diffusion ist nur über kleine Distanzen effizient. Diffusion als nicht geeigneter Substanztransporter bezüglich des ganzen Körpers.

Im Gleichgewicht, d.h. wenn die Konzentrationen gleich sind, sind die Flüsse in beide Richtungen die gleichen, d.h. es gibt keine Nettoflüsse mehr.

Diffusionsgesetz von Fick:

In Flüssigkeiten wie dem Extrazellulärraum und dem Zytosol gleichen sich Konzentrations-unterschiede von gelösten Stoffen durch Diffusion aus (1. Fick Diffusionsgesetz). Diffusion durch Membran wird mit Permeabilität beschrieben.

Der Nettofluss, das heisst J12 - J21 wird durch das Fick’sche Diffusionsgesetz ausgedrückt (unidirektioneller Fluss):

Die Triebkraft des Flusses ist der Konzentrationsunterschied. Wenn eine Membran für alles permeabel ist, so ist nach einer gewissen Zeit die Konzentration überall gleich und es tritt keine Volumenänderung ein.
(Frei durch die Lipidmembran diffundieren: H2O, gelöste Gase wie O2 und CO2, lipidlösliche Stoffe, kleine polare Moleküle wie Ethanol, Harnstoff
Lipidschicht praktisch impermeabel für: geladene Moleküle)

c) Diffusion von Wasser und das Phänomen der Osmose

Osmose ist Diffusion des Wassers. Antrieb ist der Konzentrationsgradient für das Wasser selbst. (cH2O = Kehrwert der Osmolalität) Die Osmose verursacht einen osmotischen Druck.

Wenn eine Membran für einen in Wasser gelösten Stoff undurchlässig ist, aber durchlässig für Wasser ist, so geht das Wasser durch (Diffusion), um den Konzentrationsunterschied von x auf der einen Membranseite auszugleichen. Es erfolgt eine Volumenänderung.

Stoffaustausch im Körper

Bei 1 osmolaler Lösung pro Liter beträgt der korrespondierende osmostische Druck
25,4 Atm. bei 37° C.
D.h. im Versuch steigt bei einer 1 molaren Zuckerlösung die Höhe auf 254 m an. 1 m entspricht 25,4 Atm.

Gleichgewicht, wenn hydrostatischer Druck = osmotischer Druck

Der Körper hat überall die gleiche Osmolalität, d.h. 0,3 osmol / kg Wasser. Man nennt das isoosmotisch.
als 0,3 osmol hyperosmotisch
< als 0,3 osmol hypoosmotisch

Weisen alle Kompartimente des Körpers diesselbe Osmolalität auf, dann ist die Konzentration von Wasser konstant.

Diffusion von geladenen Molekülen (Ionenfluss)

Diffusion von geladenen Teilchen wird nicht nur durch den Konzentrationsgradienten sondern auch durch die elektr. Spannung angetrieben. Der Fluss bewirkt eine Ladungsänderung. Dies bewirkt wiederum ein elektrisches Feld, welches als Spannung dem Diffusionsfluss entgegen-wirkt.

Membran, welche nur für ein Ion permeabel ist

Gegebene Situation: Membran ist nur für K+ permeabel,
[KCL] links = 0.1 mol, [KCL] rechts = 0.01 mol.

Sobald einige wenige, nicht messbare K+ - Ionen die Membrane passiert haben, baut sich ein elektrischer Gradient auf. Die Seite 1 wird in Bezug zur Seite 2 negativ. Wollen noch mehr K+ -Ionen diffundieren, werden diese abgestossen durch die bereits positive Ladung, d.h. ein Teil der K+ -Ionen bleiben im Komp. 1 Gleichgewicht entsteht, d.h. Nettofluss ist null. Ein Gleichgewicht zwischen chemischer und elektrischer Kraft stellt sich sofort ein. Man spricht von einem Gleichgewichtspotential: Nernstsche Gleichung:

R Allg. Gaskonstante (8,31 J/Kmol)
T absolute Temperatur (273.15 K = 0°)
F Farradaykonstante (96'000 C pro mol)
z Wertigkeit des Ions (bei Cl- z.B. -1)
C1 Ionenkonzentration extrazellulär
C2 Ionenkonzentration intrazellulär

So ergibt sich z.B., dass ein einwertiges Ion mit einem Konzentrationsverhältnis über der Membran von 10 : 1 eine Membranspannung von 60 mV erzeugt.

Membran, welche nur für mehrere Ionen permeabel ist

Die Membranspannung in Gegenwart mehrerer Ionensorten wird durch die Goldmann- bzw. constant-field-Gleichung beschrieben (d.h. kann nur angewendet werden, wenn elektr. Feld konstant ist). Sie gibt uns Auskunft über das Diffusionspotential (nicht das Gleichgewichts-potential !!) zu jedem Zeitpunkt der Diffusion.

Membran, welche für mehrere Ionen permeabel, für ein Ion aber nicht permeabel ist = Donnan-Gleichgewicht

In diesem Fall verunmöglicht das nicht-permeable Ion den Konzentrationsausgleich zwischen den permeablen Ionen. Wir erhalten eine Gleichgewichtssituation mit einer Potentialdifferenz zwischen den Kompartimenten.

Im Gleichgewicht müssen zwei Bedingungen erfüllt sein:

  • Elektroneutralität
  • Verteilung nach dem Gleichgewichtspotential

Gegebene Situation:
Kompartiment 1 : NaCl, Kompartiment 2 : NaCl + Proteine; die Membran ist für Proteine und Wasser undurchlässig, für Na+ und Cl- jedoch durchlässig

Proteine liegen im Blut bei physiologischem pH vorwiegend als Anionen vor. Dadurch, dass bei der Ultrafiltration die Proteinmoleküle zurückgehalten werden, ergibt sich eine Ungleichverteilung aller beteiligten Ionensorten diesseits und jenseits der Filtermembran.

Setzt man die Konzentrationswerte von Na+ und Cl- der interstitiellen Flüssigkeit bzw. des Plasmas in der Gleichtgewichtspotential-Gleichung ein, so erhält man mit der Nernst-Gleichung eine Potentialdifferenz von DV = 0.9 mV (d.h. die interstitielle Flüssigkeit ist positiv gegenüber dem Plasma).

Die Folge dieser ungleichen Verteilung der Ionen zwischen den beiden Kompartimenten ist ein ungleiches Teilchenverhältnis. Die Seite mit den Proteinen hat eine grössere Osmolalität als die ohne. Konsequenz falls die Membran für Wasser durchlässig ist: OSMOSE. Das Plasma enthält 1,5 mosm mehr als die interstitielle Flüssigkeit, was einem osmotischen Druck von 25 mmHg entspricht. Der resultierende Wasserfluss, von der interstitiellen Flüssigkeit zum Plasma, wird durch den hydrostatischen Druck von 25 mmHg (durch das Herzpumpen erzeugt) in den Kapillaren ausgeglichen.

Zellmembran

Die Zellmembran ist eine sehr selektive Barriere. Die Phospolipide der Zellmembran lassen lipophile Substanzen diffundieren, während sie für hydrophile Substanzen eine Barriere darstellen. Für diesen Fall gibt es die integralen Membranproteine, die als Kanäle mit einem maximalen Durchmesser von 7 Angström dienen.

Permeabilitätsmessung

  • mit radioaktiven Isotopen
  • mit Strom- und Spannungsmessung
  • mit Osmose, aufgrund des Wasserflusses
    • Isoosmotische Lösung mit einem permeablen Solut:
      Die Konzentration dieser Substanz ist aussen höher als innerhalb der Zelle. Somit gibt es eine Nettodiffusion von aussen nach innen mit dem Resultat, dass innen die H2O-Konzentration abnimmt und aussen steigt. Die Zellmembran ist für H2O permeabel, es gibt einen sekundären Wasserfluss mit der Konsequenz, dass das Zellvolumen steigt und die Zellen platzen.
    • Isoosmotische Lösung mit einem impermeabelen Solut:
      Nichts passiert, keine Zytolyse oder Hämolyse, man nennt diese Lösung auch isotonisch. Bei isotonischen Lösungen erfolgt kein primärer oder sekundärer Wasserfluss.

isotonische Lösung = isoosmotische Lösung bei welcher das gelöste Solut impermeabel ist
= gleicher osmotischer Druck

isoosmotische Lösung = Lösung mit gleicher Anzahl osmotisch aktiver Moleküle auf beiden Seiten der Membran

hypertonisch = Lösung mit höherem osmotischen Druck als in der Zelle
= hyperosmotische Lösung mit nicht permeablem Stoff primärer Wasserfluss Zellen schrumpfen

hypotonisch = hypoosmotische Lösung mit impermeablem Solut primärer Wasserfluss von aussen in die Zelle hinein Zellen platzen

Flüssigkeitsverluste beim Menschen darf man nicht durch reines (=destilliertes) Wasser ausgleichen. Man verwendet z.B. eine physiologische Kochsalzlösung (0,95 g Na Cl in 100 g Wasser).

Permeabilität der Zellwand | Für nicht geladene Substanzen (Passiver Transport)

  • Fettlösliche Stoffe durchqueren die Zellmembran durch einfache Diffusion nach der Gleichung von Fick: J netx = Px × D Cx × A
  • Wasserlösliche Stoffe kleiner als 7 A° und H2O diffundieren durch Membrankanäle durch einfache Diffusion in Abhängigkeit der Gleichung von Fick.
  • Wasserlösliche Stoffe grösser als 7 A° (Glukose, Aminosäuren) gelangen in die Zellen durch erleicherte Diffusion mit Hilfe von Trägermolekülen.

Im Vergleich zur einfachen Diffusion erlaubt die erleichterte Diffusion einen schnelleren Transport dank Transportproteinen. Sie ist sättigbar und verläuft nicht nach der Gleichung von Fick. Bis Sättigung eintritt, vergeht Zeit!

Merkmale:

  1. Sättigung
  2. Selektivität
  3. Blockierbarkeit der Kanäle
  4. Die treibende Kraft ist ein Konzentrationsgradient ohne Hilfe von Energie passiver Transport

Für geladene Substanzen (hydrophil) (Passiver Transport)

Geladene Stoffe diffundieren durch die Zellmembran nach der Gleichung 3:

Hydrophile Stoffe brauchen dafür selektive Proteinkanäle:

  • K+ - Kanäle
  • Na+ - Kanäle
  • Cl- - Kanäle

Der Transport durch Kanäle folgt dem Konzentrationsgradienten und/oder dem elektrischen Gradienten. Es ist ein passiver Transport, der keine Energie benötigt. Wir unterscheiden zwei Arten von Transport:

Antiport

Ein Ion geht in die Zelle hinein, ein anderes gleichzeitig auf dem gleichen Weg entgegengesetzt hinaus.

Cotransport

Transport mehrere Ionen in die gleiche Richtung z.B. Na+ /K+ /2Cl-. Ein wichtiger Cotransport für Niere und Darm ist der Na+ /Glukose-Cotransport. Er ist spannungsabhängig weil nur + transportiert wird. Der Natriumgradient hilft dabei, die Glukose in die Zelle zu befördern.
Spezifische Substanzen erlauben, bestimmte Kanäle zu blockieren. Der Antiport Cl-/HCO3-; wird z.B. durch SITS blockiert. Der Cotransport Na+ /K+ /2Cl- kann durch die Diuretika Furosemid oder Bumetanid blockiert werden.

Nicht erregbare Zellen besitzen viel mehr K+ - Kanäle als Na+ - Kanäle. Die Zellmembranen sind deshalb sehr permeabel für K+ und wenig permeabel für Na+ . Die Permeabilität von Cl-/HCO3- ist gewöhnlich recht gross, ungefähr in der Grössenordnung der Permeabilität von K+ .

Man beobachtet, dass wenn die Energiequelle der Zellen blockiert werden, die Zellen grösser werden und schliesslich platzen. Na+ diffundiert in diesem Falle in die Zelle (wegen Konzentrationsunterschied), aus Elektroneutralitätsgründen begleitet von Cl-, was einen sekundären Wasserfluss zur Folge hat Zytolyse.

Aktiver Transport

Ein Transport, der gegen den elektrochemischen Gradienten erfolgt, bezeichnet man als aktiven Transport. Er verbraucht im Gegensatz zur Diffusion Energie. Diese wird in Form von ATP bereitgestellt. Der aktive Transport von Na+ von innen nach aussen wird durch die Na+ / K+ - Pumpe bewerkstelligt. Der Natrium-Ausstrom ist mit dem Kalium-Einstrom gekoppelt. Die Pumpe erlaubt, dass 3 Na+ die Zelle verlassen und gleichzeitig 2 K+ in die Zelle gelangen, entfernt also in jedem Pumpzyklus eine Ladung aus der Zelle. Sie ist somit stromerzeugend. Sie stellt damit intrazellulär die niedrige Na+ - und die hohe K+ -Konzentration sicher. Enzym des Pump-mechanismuses ist die Na-K-ATPase. Die Na+ / K+ - Pumpe kann durch das Herzglykosid Ouabain gehemmt werden Zellen platzen
In einer Zelle befinden sich noch andere Pumpen:

Allgemein wird der aktive Transport über Pumpen gehemmt oder sogar unterbrochen, wenn die Zelle keine Energie zur Verfügung hat. Das trifft vorallem in folgenden Fällen zu:

Membranpotential

Unter Membranpotential versteht man eine elektrische Potentialdifferenz zwischen dem Innern der Zelle und der extrazellulären Flüssigkeit. Bei einer Zelle misst man ein Membranpotential von 70 - 90 mV. Das Innere der Zelle ist gegenüber dem Aeusseren negativ gelanden. Auf der Innenseite der Membran herrscht ein Anionenüberschuss. Extrazellulär herrscht ein Kationenüberschuss und demnach ist es dort positiv. Die Zellmembran ist sehr permeabel für K+ und Cl- wenig permeabel für Na+ und undurchlässig für Proteine und organische Phosphate.

Permeabilität für K+ Permeabilität für Na+

Für die Na+/K+ - Pumpe wird Energie gebraucht. Die Zelle befindet sich folglich nicht in einem Gleichgewichtszustand (normal braucht Gleichgewicht keine Energie!), sondern in einem stationären Zustand, dem sogenannten steady state, d.h. in einem durch Energieverbrauch aufrechterhaltenen Ungleichgewicht. Die Potentialdifferenz zwischen Innen und Aussen ist folglich kein Nernst-Gleichgewicht, sondern ein Donnan-Gleichgewicht.

Welches Ion bestimmt das Membranpotential ?

Wir haben gesehen, dass falls ein Ion viel besser diffundiert (K+ und Cl-) als ein anderes (Na+) , sich die Gleichung von Goldmann zur Gleichung von Nernst verkürzt. Danach können folgende Gleichgewichtspotentiale (E) ausgerechnet werden (siehe Gleichung 4). Hierbei ist der Einstrom gleich dem Ausstrom. Der Nettofluss ist also gleich null.

Daraus wir ersichtlich, dass das Membranpotential sehr nahe am Gleichgewichtspotential von K+ und Cl- ist. Der Einfluss von Cl- ist jedoch eher gering. K+ bestimmt das Membranpotential.

Zusammenfassend ergibt sich das steady state aus:

  • grossem Konzentratinsgradienten für K+
  • einer Zellmembran, die für K+ sehr permeabel ist K+ versucht, die Zelle zu verlassen
  • einem Zellinnern, das elektrisch negativ geladen ist
  • einem elektrochemischen Gradienten, welcher den Einfluss von Na+ in die Zelle begünstigt; trotzdem bleibt die Permeabilität für Na+ nur gering
  • dem wenigen Na+, das in die Zelle eintritt, welches aktiv über die Na+/ K+ - Pumpe wieder nach aussen befördert wird (2 K+ hinein für 3 Na+ hinaus)
  • dem durch die Na+/ K+-Pumpe generierten Strom, der für das Membranpotential mitverantwortlich ist.

Elektrisches Membranmodell

Die lipiden Anteile der Membran verleiht ihr die Eigenschaft eines elektrischen Isolators mit einer Kapazität (C). Die Proteinkanäle lassen mehr oder weniger einfach Ionen durch. Sie werden deshalb als elektrische Widerstände (R) angesehen. Die Kanäle stehen in Serie zueinander. Die Leitfähigkeit (1/R) ist ein Indiz für die Membranpermeabilität.

Insgesammt gibt es 4 Ströme:

  1. Kapazitiver Strom durch den Kondensator (fettschicht der Zellmembran)
  2. Stromfluss durch den K+ - Kanal
  3. Stromfluss durch den Na+ - Kanal
  4. Stromfluss durch den Cl- - Kanal

 

Hormone

Hormone dienen, im Gegensatz zu den Nerven, der langsamen internen Kommunikation. Mit den Hormonen kann die Funktion der Organe angepasst werden. Sie werden von endokrinen Drüsen produziert, sekretiert und über die Blutbahn zur extrazellulären Flüssigkeit transportiert. Jedes Hormon reagiert mit genau bestimmten Zellen (Zielzellen) in einer spezifischen Art. Die Hormonsekretion wird über eine negative Rückkoppelung geregelt (z.B. steigt im Falle eines Blutzuckeranstiegs sogleich auch die Sekretion von Insulin ins Blut). Viele Hormone werden von der Hypophyse freigesetzt. Regulierung geschieht im Hypothalamus, d.h. wieviele Hormone in der Hypophyse freigesetzt werden.

Zwei Arten von Hormone werden unterschieden:

Steroidhormone und Schilddrüsenhormone

Steroid- und Schilddrüsenhormone sind fettlöslich und permeabel im Gegensatz zu anderen Hormongruppen. Sie treten in alle Zellen ein, auch in diejeningen, in denen sie keine Wirkung haben. Ihre Rezeptoren befinden sich im Zellinnern, d.h. im Zytoplasma. Diese Hormone wirken auf die Proteinsynthese; das bedeutet also eine eher langsame Reaktion. Wirkung tritt erst nach Stunden auf (Latenzzeit ist gross).

Beispiele:

  • Sexualhormone: Oestrogen bei Frauen und Testosteron bei Männer
  • Schilddrüsenhormone: Thyroxin
  • Nebennierenhormone: - Kortikosteroide gebildet in Nebennierenrinde
  • Aldosteron, wichtiges Hormon der Niere; wirkt auf Na+-Pumpe und Permeabilität von Na+

Peptidhormone

Peptidhormone z.B. Hypophysenhormone, Insulin, Glukagon, Calcitonin, Parathormon, etc. sind nicht fettlöslich. Sie können nicht einfach durch die Zellmembran diffundieren. Ihre Rezeptoren sitzen auf der Zellmembran.

Genereller Reaktionsmechanismus

  • Biosynthese, Lagerung und Sekretion durch endokrine Drüsen
  • negative Rückkoppelung und zugleich Abbau des Hormons durch die Zelle
  • die Zahl der Rezeptoren ist begrenzt, die Hormonkonzentration ist variabel

Ist K gross, bindet sich das Hormon gut mit dem Rezeptor.

Die Effizienz E eines Hormons ist abhängig von seiner Affinität zum Rezeptor, von der Konzentration des Hormons und von der Konzentration des Rezeptors.
[HR] = K · [H] · [R].

Gewisse Substanzen können sich, ohne eine Wirkung auszulösen, am gleichen Rezeptor binden. Diese nennt man kompetitive Inhibitoren.

Der Effekt eines Hormons kann durch die Wirkung eines anderen Hormons wieder aufgehoben werden (nicht am gleichen Rezeptor anheftend) = nicht-kompetitive Inhibitoren.

Eigenaktivität: max. Hormoneffekt
Wirksamkeit des Hormons unter Bedingung, dass Rezeptor an Hormon gebunden ist

Kompetitive Hämmung: weil Eigenaktivität = 0 ist Kurve flach

Nicht-kompetitive Hämmung: nicht auf Niveau Rezeptoren, sondern auf Niveau der Zelle; sowohl Hormon wie komp. Hämmung kann sich mit Rezeptor binden

Affinität Kurve verschiebt sich gegen grössere Konzentrationen: es braucht mehr, um dass wir dieselben Hormon-Rezeptor- Komplexe bekommen für gleichen Hormoneffekt braucht es grössere Konzentrationen

Reaktionsablauf bei Steroid- und Schilddrüsenhormonen

Da die Steroid- und Schilddrüsenhormone fettlöslich sind, diffundieren sie ungehindert durch die Zelle. Sie lösen einen Reiz im Zytoplasma oder Zellkern aus. Der Rezeptor kann sich nach der Hormonbindung z.B. an das Chromatin binden Modifikation der Transkription der mRNA spezielle Actine werden produziert, welche ihrerseits wiederum die Synthese von spezifischen intrazellulären Proteine anregen diese Enzyme oder Membranproteine manifestieren die Wirkung der Hormone.

So haben die Sexualhormone und das Kortison eine vielfältige Wirkung auf den Zellmetabolismus in den verschiedenen Geweben.

Die Latenzzeit von Steroidhormonen beträgt ca. 2-6 Stunden, wobei vorallem die Proteinsynthese am meisten Zeit konsumiert. Die Zeit bis zur Anlagerung des Hormons an seinen Rezeptor im Zytosol oder Zellkern beträgt nur ca. 5 Minuten.

Der Hormoneffekt kann durch Substanzen, welche sich an den Rezeptoren binden gehemmt werden. Klomifen z.B. bindet sich an Oestrogenrezeptoren (Behandlung von Sterilität und Brustkrebs). Spironolacton bindet sich an den Aldosteronrezeptor (wird als Diuretikum eingesetzt).

Reaktionsablauf bei Peptidhormonen

Da Peptidhormone die Zellmembran nicht durchqueren können, wird ihr Effekt duch ein Inter-medium, d.h. „eine spezifische Rezeptorbindung„ hervorgerufen. Diese Bindung aktiviert ein spezifisches Membranprotein mit dem Namen G-Protein. Dieses wiederum aktiviert oder hemmt weitere Membranproteine. Diese Reaktionen führen im Allgemeinen zur Bildung eines second Messengers, der intrazellulär wirkt. Der erste Messenger ist das Hormon selbst. Schematisch sieht die Reaktion des Peptidhormons wie folgt aus:

  1. Bindung des Hormons am Rezeptor auf der Membran
  2. Aktivierung des membranösen G-Proteins durch Bindung von Guanosintriphosphat (GTP), GDP wird frei. Lässt die Hormonwirkung wieder nach, wird GTP wieder frei.
  3. Konfiguration des G-Proteins ändert, hat somit Wirkung auf die das Enzym Adenylatzyklase. Dieses bildet aus ATP den zweiten Messenger, cyclo-AMP,
  4. welcher duch das Enzym Phosphodiesterase aufgelöst wird.
  5. Durch Zugabe von Theophilin oder verwandte Stoffe, wie Coffein kann die Phosphodiesterase blockiert werden, c-AMP kann nicht mehr abgebaut werden. C-AMP häuft sich an Hormoneffekt hält an. Theophilin als Verstärker des Hormoneffektes.
  6. C-AMP aktiviert Proteinkinasen, die auf den zellulären Metabolismus Einfluss nehmen .
  7. Diese aktivieren ihrerseits Phosphorproteine, die z.B. Membrankanäle öffnen können
  8. physiologischer Effekt durch Ionenströme

Die Latenzzeit zwischen dem Ausschütten des Peptidhormons und seinem bemerkbaren Effekt beträgt, im Gegensatz zu den Steroidhomonen, nur gerade einige Minuten.

Kompetitive Hemmung

Bei der nichtkompetitiven Hemmung besitzt das hemmende Hormon einen eigenen Rezeptor. Nach der Andockung des Hormons am Rezeptor kommt es zur Bindung von GTP im G-Protein. Dies inaktiviert die Adenylatzyklase, wodurch es zu einer Hemmung der c-AMP-Bildung kommt. Der hormonelle Effekt bleibt aus.

Verschiedene Peptidhormone können gegensätzliche Effekte haben. Während das Peptidhormon Insulin den Blutzuckergehalt senkt, bewirkt das Glukagon das Gegenteil. Das Parathormon erhöht die Konzentration von Kalzium im Blut, während Calzitonin die gegenteilige Wirkung zeigt.

Im Moment sind keine pharmakologischen Substanzen im Umlauf, welche als kompetitive Inhibitoren für Peptidhormone gebraucht werden. Bei den Catecholaminen ( Adrenalin), welche die gleichen Wirkungsmechanismen haben wie die Peptidhormone, gibt es zahlreiche Substanzen mit kompetitiver Wirkung.

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