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Entwicklungsbiologie des MenschenDie Geschichte der Entwicklungsbiologie begann schon in der Antike. In jener Epoche orientierte man sich bekanntlich sehr stark an der Vernunft und versuchte, alles zu hinterfragen. Wo und wann geschieht was? Die klassische Embryologie, die deskriptive und die vergleichende Anatomie wurden geboren. Es dauerte allerdings noch einige Jahrhunderte, bis sich die Entwicklungsbiologie zu der uns heute bekannten Disziplin formte.

Ende des 19.Jh. (1888) stellte man sich endlich die Frage, wie und warum überhaupt etwas geschieht. Es waren eine Reihe von Versuchen (u.a. Roux), die Aufschluss über die Entfaltung der Lebewesen brachte. Jene Ära brachte die Entwicklungsphysiologie bzw. -mechanik hervor, der experimentellen Embryolgie.

Den vorläufig letzten Meilenstein brachte man mit der Entdeckung der DNA im Jahre 1953 (Watson & Crick) hinter sich. Fortan konzentrierte man sich auf die molekulare Ebene der Entwicklungsprozesse. Zellbiologische, genetische und molekularbiologische Methoden fanden und finden noch Verwendung.

Entwicklungsbiologie: Die Lehre von der Entwicklung des Organismus (Englisch: Developmental biology)

Es bleiben noch weitere Definitionen, die hier bereits im Vorfeld konstatiert werden sollen:

Fortpflanzung: Vermehrung der Individuenzahl
Sexualität: Vereinigung zweier kompletter Sätze genetischer Informationen (i.S. Gamenten und Zellkerne) in einem Befruchtungsprozess, sowie Reduktion in Meiose nach erfolgter Rekombination.
Parasexualität: Vereinigung, Rekombination und Reduktion von genetischen Informationen, jedoch nicht nach den Gesetzen der Meiose.
Totipotenz entspricht der Omnipotenz, hinsichtlich Differenzierung und Entwicklung nicht festgelegt

Fortpflanzung und Sexualität

"Eine grundlegende Eigenschaft der Lebewesen besteht in ihrer Fähigkeit, sich selbst zu reproduzieren und damit fortzupflanzen. Unter Fortpflanzung versteht man die Erzeugung von Nachkommen. Fortpflanzung ist ein zyklischer Prozess." (Wehner) Prinzipiell unterscheidet man geschlechtlich und nicht geschlechtliche Fortpflanzung.

Asexuelle Fortpflanzung

Wichtiger Bereich der Entwicklungsbiologie ist die asexuelle Fortpflanzung. Sie wird auch vegetative Fortpflanzung genannt und ist unter den Einzellern (Protisten) die normale Form der Vermehrung, wobei diese sich in zwei identische Tochterzellen teilt, womit sie dann als Individuum nicht mehr existiert (z.B bei Trypamosoma brucei).

Neben der eben besprochenen Zweiteilung kennen wir auch die Viel- oder Mehrfachteilung, wie sie z.B. bei Trypamosoma lewisi zu finden ist. Dabei teilt sich der Kern mehrfach und gewisse cytoplasmatische Organellen werden auch mehrmals repliziert.
Als weitere Form klassifizieren wir die Knospung. Als Vertreter sei Ephelota gemmipara genannt. Diese Art der Fortpflanzung verhält sich analog zum floristischen Pendant.
Zuletzt gibt es noch die Sporenbildung, die en gros den Pilzen zugeschrieben werden kann.
Die ungeschlechtliche Vermehrung trifft man übrigens auch bei Metazoen an, wenngleich sie hier tendenziell einer Ausnahme gleichkommt. Das neue Individuum stammt derweil von mehreren Zellen ab.

Sexuelle Fortpflanzung

Ebenfalls wichtiger Bereich der Entwicklungsbiologie ist die sexuelle Fortpflanzung. Sie ist der geschlechtlichen Fortpflanzung gleich. Man findet sie bei allen Metacoen und bei einigen Protocoen. Typisch für diese Form ist das Vorhandensein von zwei verschiedenen Geschlechtern und ergo zwei differenter Gameten. Letztere nuancieren wir folgend:

  • Isogametie
    d.h. Gameten sind morphologisch gleich, unterscheiden sich physiologisch.
  • Anisogametie
    d.h. Gamenten unterscheiden sich sowohl morphologisch wie physiologisch.
  • Oogamie
    d.h. gleich einer Anisogametie, mit dem Zusatz, dass ein Gamet (oftmals der weibliche) seine Beweglichkeit (Geisseln o.ä.) verloren hat.

Dies bedingt jetzt aber nicht zwingend zwei Geschlechter; es gibt im Tierreich auch sogenannte Hermaphroditen (=Zwitter), z.B. Helix fromatia ebenso wie viele Pflanzen. Daraus lässt sich schliessen, dass das Zwittertum polyphyletisch (d.h. evolutiv oft wiederkehrend) ist.
Ziel der Fortpflanzung ist der Austausch von genetischen Informationen, welche ein neues Individuum konstatieren werden. Dieser Transfer ist evolutiv schon früh geschehen, so bei Bakterien oder einzelligen Eukaryonten. Bei Bakterien geschieht jener Austausch im Zuge der Konjugation, allerdings ohne Vermehrung. Dies zeigt, dass Vervielfachung nicht zwingend an Sexualität geknüpft ist.
Es gibt auch Lebewesen, welche alleine eine solche Konjugation vollbringen, wobei man dann von Autogamie spricht. Ein Wanderkern fusioniert dabei mit dem genetisch identischen stationären Kern, woraus ein diploider Nachfahre hervorgeht. Dieser Prozess führt zur Elimination von rezessiven Letalmutationen. z.B. Ciliaten.

Beim Menschen (künftig h.s.s. für Homo sapiens sapiens) und bei vielen Tieren folgt die sexuelle Fortpflanzung, wie bekannt sein sollte, nach folgendem Schema:

Parthenogenese (Jungfernzeugung)

Sie kommt einer reduzierten Form der sexuellen Fortpflanzung gleich. Dabei entsteht der Embryo aus einer unbefruchteten Eizelle, so dass es zu keinem Austausch von genetischem Material kommt. Dies kann auf äußeren Stimulus eingeleitet werden (auch künstlich, z.B. Anstich mit Metallnadel bei Amphibien-Eizellen) oder eben auch nicht.
Die Parthenogenese wird der sexuellen Fortpflanzung zugeteilt weil (a) das neue Individuum aus einer Oocyte (und nicht einer Somazelle) hervorgeht und (b) weil das genetische Material nicht zwingend mit dem der Mutter übereinstimmt (dies wird durch einen unvollständigen oder vollständigen meiotischen Regelgang bewirkt (näheres Wehner Zoologie S. 168).

Merogomie (rein experimentell)

Entspricht der Entwicklung des Individuums aus Eibruchstücken und dem Zellkern. Forscher haben dies am Beispiel des Seeigeleis gezeigt, welches zu diesem Zweck geschüttelt wurde. In ähnlicher Façon ging man auch bei Amphibien vor. Bei den Mammalia allerdings scheinen beide Gameten (männliche und weibliche) für eine erfolgreiche Fertilisation vonnöten, was Versuche an der Maus zeigten, vgl. Schema.

Es stellt sich letztlich die Frage, weshalb das Zwittertum nicht häufiger auftritt? Der Vorteil liegt klar auf der Hand, immerhin entfällt die lästige Partnersuche. Allerdings ist die genetische Variabilität (stark) eingeschränkt. Daraus darf man folgern, dass der negative Aspekt überwiegt.

Meiose

Die Meiose wird auch Reduktionsteilung genannt und beschränkt sich auf die Keimbahn bzw. Gameten. In einem ersten Schritt wird das diploide Genom auf einen haploiden Satz reduziert (was im Zuge der Oogenese bzw. Spermatogenese geschieht), um in einem zweiten Akt die Paarung der Homologen zu einem neuen diploiden Genom zu ermöglichen, mit anderen Worten die Neukombination von genetischen Material.
Dabei dauert die Prophase relativ zur Mitose (normale Zellteilung) lange, bei Säugern kann der weibliche Oocyt einige Jahre im Diplotän verharren, was dem Diktyotän (i.S. Dauerstadium) gleichkommt. Des Weiteren kommt es erst in der Metaphase II zu einer Teilung und nicht während der Metaphase I.

n haploid 1 Chromosomensatz  
2n diploid 2 Chromosomensätze  
C DANN Gehalt pro n: 2n Zellen zu Beginn der Meiose 4C
n Zellen nach Vollzug der Meiose C

Beim h.s.s. finden sich rund 22 Autosomen und eine Geschlechtszelle (X bzw. Y), die im Ensemble einen haploiden Chromosomensatz bilden (n).
NB: X und Y paaren sich am Anfangsegment (=Pseudoautosomales crossing over), d.h. homologe X-Y-Paarung. Darauf aufbauend entwickelte sich die Theorie, dass das Y-Gen als Fragment aus dem X-Genom hervorging (was übrigens zur Euphorie bei Feministinnen führte).

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