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      alle Pflanzen nehmen Wasser und darin gelöste Mineralsalze mit den 
      Wurzeln aus dem Boden auf. Über Leitungsbahnen erfolgt der Transport 
      in alle Pflanzengewebe, vor allem in die Blätter. Die Laubblätter 
      einer Pflanze stellen den Hauptort der Photosynthese dar. Außerdem 
      können sie den Wassertransport regulieren, indem sie die Wasserverdunstung 
      beeinflussen. 
    Aufbau des Blattes
    Viele Laubblätter erscheinen auf der Oberseite dunkelgrün, auf 
      der Unterseite hellgrün. Der Farbunterschied ist durch den inneren 
      Bau bedingt. Unter dem Mikroskop zeigt ein Blattquerschnitt in der Regel 
      vier Schichten. Als oberste und unterste Schicht hat ein Blatt ein Abschlussgewebe. 
      Eine solche Haut nennt man Epidermis. Die Zellen in der Epidermis sind meist 
      in einer Lage angeordnet und enthalten keine Chloroplasten. Sie sind also 
    farblos und photosynthetisch nicht aktiv.  
    
      
     
     Die Epidermis ist mit einer wachsartigen Schicht, der Cuticula, überzogen. 
      Diese wird von den darunterliegenden Epidermiszellen gebildet. Sie ist wasserundurchlässig 
      und stellt einen guten Schutz vor der Ausstrocknung dar.  
      Das Blattinnengewebe besteht meist aus zwei Zellschichten: Im Palisadenparenchym (Palisadengewebe) sind chloroplastenreiche Zellen fast lückenlos 
      nebeneinander angeordnet. Dieses Gewebe führt im wesentlichen die Photosynthese 
      durch und liegt deshalb näher an der Blattoberseite. Das darunter liegende 
      lockere Schwammmesophyll (Schwammgewebe) ist dagegen am Gasaustausch beteiligt. 
      Es enthält viele weiträumige Zellzwischenräume, die mit Luft 
      gefüllten Interzellularen. Diese Hohlräume des Schwammmesophyll 
      stehen über schlitzförmige Poren, die Stomata (Spaltöffnungen), 
    mit der Außenluft in Verbindung. 
    Verdunstung 
    Über die Blattadern (= Leitbündel aus Xylem und Phloem) wird 
      Wasser in das Blattinnengewebe transportiert. Von hier tritt Wasserdampf 
      in die Hohlräume des Schwammgewebes über und wird nach außen 
      abgegeben. Man nennt diesen Vorgang Verdunstung oder Transpiration. Er hat 
      für die Pflanze doppelte Bedeutung: Aus dem Boden wird laufend Wasser 
      mit Mineralsalzen nachgesaugt, und die Kühlung bei der Verdunstung 
      verhindert die Überhitzung stark sonnenbestrahlter Blattflächen. 
      Die Transpiration erfolgt allerdings nur zum kleineren Teil durch die Blattepidermis, 
      weil die Cuticula einen Wasserdurchtritt behindert und so einen wirksamen 
      Verdunstungsschutz darstellt. Nur Pflanzenarten, an deren natürlichen 
      Standorten immer ausreichend Wasser zur Verfügung steht, haben eine 
      sehr dünne Cuticula und damit eine hohe cuticuläre Transpiration. 
      Bei den meisten Pflanzen wird das Transpirationswasser vorwiegend durch 
      die Spaltöffnungen abgegeben. Deren Zahl ist meist sehr hoch: So liegen 
      im Durchschnitt auf 1 cm2 eines Blattes etwa 20`000 bis 40`000 Stomata. 
      Dadurch wird eine hohe Verdunstungsleistung gesichert. 
    Stomata
    Je größer das Blatt, desto höher ist seine Photosyntheseleistung. 
      Aber auch die Wasserverdunstung steigt mit der Blattfläche und führt 
      zu einer Gefährdung der Pflanze durch übergroße Wasserverluste. 
      Einen Ausweg haben die Pflanzen in der Regulierung der Transpiration gefunden. 
    
      
     
    Die Pflanze kann die Wasserabgabe durch die Spaltöffnungen steuern, 
      indem sie die Porenweite verändert. Jede Spaltöffnung wird durch 
      zwei bohnenförmige Schließzellen begrenzt. Die dazwischenliegende 
      Pore führt in einen besonders großen Interzellularraum des Schwammgewebes, 
      den man als Atemhöhle bezeichnet. Im Gegensatz zu den übrigen 
      Epidermiszellen enthalten die Schließzellen einige Chloroplasten. 
      Die Spaltöffnungen liegen meist auf der Unterseite der Blätter. Die Spaltöffnungen können sich öffnen und schließen. 
      Die Bewegung beruht auf einer Steigerung des Zellsaftinnendrucks (Turgor) 
      in den Schließzellen. Deren Wände sind ungleichmäßig 
      verdickt. Bei Turgorerhöhung werden die unverdickten Wände gedehnt, 
      die Schließzellen krümmen sich und die Pore wird geöffnet. Bei Temperaturen über 30 0C bis 35 0C, z.B. im Hochsommer während 
      der Mittagszeit, schließen sich meist die Poren. Dadurch wird der 
      Wasserverlust durch Verdunstung vermieden. Andererseits kann jedoch kein 
      Kohlenstoffdioxid mehr in das Blattinnengewebe aufgenommen werden.     
    Steuerung der Spaltöffnungsbewegung (zusätzliche Information)
    Messungen haben ergeben, daß während des Öffnens der Poren 
      die Konzentration von Kalium-Ionen in den Schließzellen deutlich zunimmt 
      Diese Ionen werden unter ATP-Verbrauch aus den Nachbarzellen herantransportiert. 
      Die lonenzunahme erhöht die osmotische Saugkraft der Schließzellen, 
      so dass Wasser aus dem Nachbargewebe einströmt. Zum Ladungsausgleich 
      werden auch negative Ionen, vor allem Chlorid-Ionen, in die Schließzellen 
      transportiert. Außerdem werden hier organische Anionen wie die Malat-lonen 
      (Anionen der Äpfelsäure) synthetisiert. 
      Die Steuerung der Schließbewegung erfolgt über die Kohlenstoffdioxidkonzentration 
      im Blattinnengewebe: Bei Licht wird Kohlenstoffdioxid verbraucht, dessen 
      Konzentration nimmt ab, und der pH-Wert in den Zellen des Blattinnengewebes 
      ändert sich. Dadurch werden lonenpumpen in Gang gesetzt. Sie transportieren 
      Kalium-Ionen in die Schließzellen, und der Turgor erhöht sich 
      daraufhin. Bei Dunkelheit dagegen reichert sich Atmungs-Kohlenstoffdioxid 
      im Blattinnengewebe an. Dies führt zu gegenläufigen Prozessen, 
      und die Poren schließen sich.  |