| BiologieHumanbiologieKreislauf

Lokale Durchblutungsregulation      Mikrozirkulation

Kreislauf › Einführung

Gefäßwände und arterielle Hämodynamik

Niederdrucksystem

Mikrozirkulation

Lokale Durchblutungsregulation

Regulation des Körperkreislaufs

Anpassung des Kreislaufs

Lungenkreislauf

Spezielle Kreislaufabschnitte

Messung von Kreislaufgrößen

Anpassung des Kreislaufs an wechselnde Bedingungen

Wahrend der diastolische Blutdruck annähernd konstant bei 80 mm Hg bleibt, steigt der systolische Blutdruck, der beim 20-Jährigen ca. 120 mm Hg beträgt, im statistischen Mittel bis zum 70. Lebensjahr um 20-30 mm Hg an. Druckpulsationen, die durch die Herzaktion ausgelöst werden, bezeichnet man als die Blutdruckschwankung I.Ordnung. Die Blutdruckschwankungen des Sympathikustonus am Herzen bezeichnet man als atemsynchron auftretende Schwankungen und als Schwankungen III. Ordung, die in den Gefäßen ausgelösten Rhythmen. Zu einem Anstieg des Blutdrucks (Erwartungshochdruck) bei bevorstehender Belastungssituation trägt die Zunahme des Sympathikustonus bei. Zur Ohnmacht (durch einen plötzlichen Blutdruckabfall ausgelöst) können Erwartungsangst und starke Emotionen beitragen. Der systolische Blutdruck nimmt bei akuten Schmerzen und nach Nahrungsaufnahme zu. Wenn der Blutdruck beim Erwachsenen (bis zum 40. Lebensjahr) dauerhaft höher als 140/90 mm Hg ist, liegt ein arterieller Hochdruck (Hypertonie) vor. Bei systolischen Werten unter 100 mm Hg spricht man von einer Hypotonie.

400-600 ml Blut werden beim Übergang vom Liegen zum Stehen (Orthostase) in die Beine verlagert. Die Abnahme des zentralen Blutvolumens, welches von den arteriellen und venösen Dehnungsrezeptoren registriert wird, führt reaktiv zur Konstriktion der Widerstands- und Kapazitätsgefäße, vor allem in der Skelettmuskulatur, dem Splanchnikusgebiet und der Niere, zur Zunahme der Herzfrequenz, zur Katecholaminausschüttung sowie zu vermehrter Freisetzung von Renin, Aldosteron und ADH. Der mittlere Blutdruck bleibt infolge des stark erhöhten peripheren Widerstands bei Lagewechsel praktisch unverändert, obwohl das Herzzeitvolumen (um etwa 25%) reduziert wird. Ein Blutdruckabfall im Stehen erfolgt beim Vorliegen einer orthostatischen Regulationsstörung und eine Folge davon ist die zerebrale Minderdurchblutung (orthostatische Synkope, Kollaps). Hier muss man zwischen einer hypodiastolischen Form und einer hyperdiastolischen Form unterscheiden.

Mehrdurchblutung der arbeitenden Muskulatur bei körperlicher Arbeit wird durch die lokalen Regulationsmechanismen organisiert, was keinen vasokonstriktorischen Effekt in diesen Muskeln zur Folge hat. Jedoch kommt es im Splanchnikusgebiet, in der Niere und in der ruhenden Muskulatur zu einer Einschränkung der Durchblutung (kollaterale Vasokonstriktion). Da das Herzzeitvolumen in noch stärkerem Maße zunimmt, steigt der mittlere Blutdruck an, obwohl insgesamt eine Abnahme des totalen peripheren Widerstands eintritt. Bis auf 7l/min kann die Hautdurchblutung bei extremer Wärmebelastung ansteigen. Eine massive Zunahme des Herzzeitvolumens (bis auf 15l/min) sowie eine kompensatorische Vasokonstriktion im Splanchnikusgebiet, der Niere und in der Skelettmuskulaturim wird durch die Aufrechterhaltung des arteriellen Drucks gefordert. In der Haut kann es, in kalter Umgebung, dagegen zur Konstriktion der Widerstands- und Kapazitätsgefäße kommen.

Nach einem Blutverlust kommt es zu einer Abnahme des venösen Rückstroms und damit des Schlagvolumens, ausgelöst durch die reduzierte Füllung des Gefäßsystems. Eine reflektorisch Vasokonstriktion und eine Zunahme der Herzfrequenz, wird durch die verminderte Erregung der Vorhofrezeptoren ausgelöst, so dass es möglich ist den arteriellen Blutdruck weitgehend konstant zu halten. Nur wenn der Verlust über 1 l steigt, fällt der Blutdruck bei einem Erwachsenen ab. Innerhalb von 15-30 min kann nach kleineren Blutverlusten (bis 500 ml) eine Normalisierung des Plasmavolumens durch volumenregulatorische Reaktionen bewirkt werden, innerhalb von 12-72 h nach größeren Verlusten. Wenn die Funktion lebenswichtiger Organe nachhaltig durch akute Minderdurchblutung gestört ist, tritt ein Kreislaufschock ein. Zu einer Umverteilung der Perfusion zugunsten lebenswichtiger Organe (Zentralisation) kommt es bei einem hypovolämischen Schock (Volumenmangelschock) durch eine allgemeine Aktivierung des Sympathikus. Wenn es zur Dezentralisation kommt und der Schock in ein irreversibles Stadium mit Gewebenekrosen und intravasaler Gerinnung übergeht, kann nach einem schwereren Verlauf ein kompensierter Zustand nicht mehr erreicht werden kann.

Warum Werbung?

Neue Artikel  

Fettverbrennung: Wegen ihrer vielfältigen und unerlässlichen Funktionen wäre Leben ohne Lipide nicht möglich. Sie bilden ... [weiter]

Spurenelemente: Viele Elemente kommen in lebenden Zellen in derart geringen Konzentrationen vor, dass es mit den früher ... [weiter]

Gesunde Ernährung: Bei ausgeglichener Ernährung bleibt das Körpergewicht konstant. Es wird genau soviel Nahrung ... [weiter]

Vitamine: Vitamine sind Verbindugnen, die in geringen Konzentrationen für die Aufrec hterhaltung von Stoffwechselfunktionen ... [weiter]

Cholesterin: Vom menschlichen Organismus werden in Form von Gallensäuren täglich etwa 1 g Cholesterin ... [weiter]

Zelle: Im Rahmen der speziellen Zytologie | Cytologie werden die Elemente besprochen, aus denen Zellen bestehen ... [weiter]

Calcium: Gemeinsam mit anorganischem Phosphat stellt Calcium den anorganischen Anteil des Knochens sowie ... [weiter]

Ohr: Im Ohr sind Gleichgewichts- und Gehörorgan zum Organum vestibulocochleare zusammengefasst ... [weiter]

Auge: Die Augen liegen in schützenden Knochenhöhlen (Orbitae) und haben im Prinzip Kugelform ... [weiter]

Hormone: Die Entwicklung vielzelliger Lebewesen aus dem Zusammenschluss von Einzelzellen ist ein ungeheurer Fortschritt ... [weiter]

Schwangerschaft: Das erste Stadium eines werdenden Menschen befindet sich im Uterus, der Gebärmutter ... [weiter]

Atmungskette: Der weitaus grösste Teil der Energie-
gewinnung des Organismus erfolgt innerhalb der Mitochondrien durch ... [weiter]

Nozizeption und Schmerz: "Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder ... [weiter]

Lipide: Lipide lassen sich mit unpolaren Lösungsmitteln, nicht aber mit Wasser ... [weiter]

Magen-Darm-Kanal: Die Funktionen des Gastro-
intestinaltraktes gliedern sich in ... [weiter]

Hören und Sprechen : Das Ohr kann Schallwellen, winzige Druckschwankungen der Luft, verarbeiten ... [weiter]

Lernen und Gedächtnis: Frühe Erfahrungen und Interaktionen mit der Umgebung steuern Wachstum und ... [weiter]

Impotenz | erektile Dysfunktion: Impotenz bzw. die erektile Dysfunktion ist eine sexuelle Funktionsstörung, die durch die Unfähigkeit ... [weiter]

Seitenanfang | Kontakt | Newsletter | Das Team | Impressum | Bilder mit der 3DSCIENCE-Signatur werden von 3dscience.com bereitgestellt | © biologie-online.eu